Die Nacht beherbergt viele Kreaturen...am Ende sind wir alle doch nur gescheiterte Musiker.
Und am schönsten sind die , die sich ihrem Schicksal fügen. Der Penner, der auf der anderen Straßenseite an der Bushaltestelle die hübsche junge Blondine mit versoffener Stimme anbaggert...er ist viel schöner als die Blondine.
Er hat Tragik...und Humor. Sie hat nur reizende Beine.
Der Typ, der seit zwei Stunden in dem Hamburgerladen pennt und sich jede halbe einen Cheesi kauft, um nicht rausgeschmissen zu werden, er sieht aus wie ein Weltklasse-Pianist und mit seinen Fingern drückt er in der Luft die Tasten. Und noch einer, der neben einer Disco unter einem Abdach mit seinem Hund schläft, während die Menschen an ihm vorbeiziehen.
Die stumpfen, leeren Augen, stöckelschuhtragender Blondinen. Die schmierigen stinkenden Haare und nichtssagenden Blicke angehender Karrieretypen.
Ein verwaistes Stück Scheisse, eine Prachtwurst, inmitten einer riesigen Bahnhofshalle...stolz, aber nicht stolzierend. Sie steht aufrecht da, wie an den Boden genagelt. Mit der Spitze kunstvoll in die Fliesen gerammt. So steht sie da. Einsam. Einsam und Gelassen sieht sie dem Treiben der Menschen zu und ist ihr eigener Kommentar.
Gleich dem Herrn der Schöpfung steht sie im Mittelpunkt des Irdischen und predigt die Vergänglichkeit der Kreation....diese Prachtwurst.
Ich stelle mir den Titanen vor, der dieses Kustwerk vollbracht hat.
Er, der wahre Meister der Wildscheisser-Bewegung.
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